Gastspiel der Kraniche im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft

dsc04392-1Zingst (KO). Faszinierende Natur – beeindruckende Bilder – spannende Geschichten:
Zingst und der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft stehen im Herbst ganz im Zeichen beeindruckender Naturphänomene.

Der ca. 805 qkm große Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ist ein reich und vielfältig strukturierter Naturraum, der durch die Ostsee- und Boddengewässer geprägt ist.

Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft beinhaltet Ostsee- und Boddengewässer sowie Landflächen Vorpommerns im Bereich der Halbinsel Darß-Zingst sowie der westlich der Insel Rügen gelegenen Gewässer. Er liegt in einem landschaftlich vielfältig strukturierten Raum, der gleichzeitig eines der wichtigsten Tourismusgebiete des Landes Mecklenburg-Vorpommern ist.
Der Nationalpark stellt einen repräsentativen Ausschnitt der vorpommerschen Ausgleichsküste sowie der Flachwasserzone der Ostsee als größtem Brackwasserlebensraum der Erde dar. OWL-Journal Redakteur Klaus Ottenberg war mit dem Nationalpark-Ranger Jens Bassek  einen halben Tag lang   im Nationalpark und brachte beeindruckende Erlebnisse aus Zingst mit.

ranger-jens-bassek-foto-klaus-ottenbergDer Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ist berühmt für seine Lebensraumvielfalt. Eng nebeneinander und vielfältig verzahnt liegen hier Wasser und Land, mal durch breite Übergangsbereiche miteinander verbunden, dann wieder durch abrupte Grenzlinien voneinander getrennt. „Die Dynamik der Naturkräfte formt stetig neue Strukturen, und unter den Kreationen der vergangenen Jahrhunderte und Jahrtausende zeigt jede Altersklasse charakteristische Eigenarten“, so Jens Basset gegenüber dem OWL-Journal.

Das bestimmende Element für Landschaft und Lebensräume der Vorpommerschen Boddenlandschaft ist die Veränderung. Sie prägt die Lebensgemeinschaften und deren kleinräumige Wechsel. Planlos entstanden, aber doch logisch geordnet präsentieren sich die Lebensräume.

naturschutzgebiet-zingst-fotoklaus-ottenberg-1Im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft kommen 34 Arten des Anhangs I der EU-Vogelschutzrichtlinie, also besonders zu schützende Arten, regelmäßig und in zum Teil beträchtlichen Anzahlen vor. Darüber hinaus übersteigen die Rastbestände von 28 Wasser- und Watvogelarten im Nationalpark regelmäßig das 1-%-Kriterium der afrikanisch-eurasischen Rastpopulation internationaler Bedeutung nach Ramsar-Konvention. Dazu zählen u. a. Kranich und Kormoran, Entenvögel wie z. B. Höcker- und Singschwan, Grau- und Weißwangengans, Schnatter- und Eisente oder Mittel- und Zwergsäger sowie Limikolen wie z. B. Zwergstrandläufer, Säbelschnäbler oder Gold- und Kiebitzregenpfeifer.

Besonders bekannt ist der Nationalpark für seine Kranichscharen. Den Höhepunkt bildet alljährlich der Herbst: Von September bis November ziehen rund 60.000 Kraniche durch und bleiben über mehrere Wochen im Gebiet. Ihre Schlafplätze liegen in den flachen Boddengewässern und auf ungestörten Inseln. Die Kraniche haben sich inzwischen zu einem echten Besuchermagneten entwickelt, sie sind nicht nur Gegenstand des Naturschutzes, sondern auch wichtiger Wirtschaftsfaktor. Für die Tourismusbetriebe der Region bedeutet die Präsenz des Kranichs eine Saisonverlängerung um mehrere Wochen. Andererseits bringt der Besucherstrom an die Rastplätze und zu den Äsungsflächen oft eine Beunruhigung der Großvögel mit sich. Um auch künftigen Besuchergenerationen das “Erlebnis Kranich” zu erhalten, muss die Zahl der Besucher am Pramort während der Monate September und Oktober eingeschränkt werden.

Kraniche im Nebel

Kraniche im Nebel

Vor Pramort liegt der bedeutendste Zugrastplatz des Grauen Kranichs. 

Ein Tagesausflug in den Zingster Osten ist Naturerlebnis pur. Nur mit dem Fahrrad zu erreichen, sind Pramort und Hohe Düne einzigartige Naturschauplätze, welche sich im Kern den Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft befinden

Von hier können Sie verschiedene Wasservögel, Limikolen und Seeadler beobachten. Eine Besonderheit ist die Beobachtung der Kranichrast. Von September bis November können die Nationalpark Besucher  vom Kranrichrastplatz Pramort ein beeindruckendes Schauspiel erleben, wenn die Kraniche beim Anflug zu ihren Schlafplätzen eine keilförmige Formation bilden oder sich zu einer langen Kette aufreihen.

Pramort ist ein großes Weißdünenfeld auf dem Ostzingst. Mit mehr als 13 Metern Höhe ist die Hohe Düne von Pramort zugleich eine der höchsten Weißdünenlandschaften an der deutschen Ostseeküste. Diese Düne, die Hohe Düne von Pramort, ist eine äußerst sensible Landschaft, die durch jeden Fußtritt Schaden nehmen würde. Eigentlich gehört der Mensch hier gar nicht hin.

Um die hochsensiblen Großvögel zu schützen, ist die Besucherzahl am Pramort beschränkt. Das gesamte Gebiet ist daher vom 1. September bis Anfang November täglich von 15 Uhr bis zum nächsten Morgen um 8 Uhr für den allgemeinen Besucherverkehr gesperrt. Mit einer Ausnahme: Sie können dieNationalpark-Card „Beobachten – ohne zu stören“ für den jeweiligen Tag am Kontrollpunkt erwerben.Sie ist dann von 15 bis 19 Uhr gültig.

nationalpark-zingst-fotoklaus-ottenbergSelbstverständlich herrscht im Nationalpark keinerlei wirtschaftliche Nutzung, die der natürlichen Entwicklung der Vorpommerschen Boddenlandschaft im Wege stehen kann. Lediglich die Rad- und Wanderwege, die mitten durch die Natur der Vorpommerschen Boddenlandschaft führen, stehen für Beobachtungen und Touren zur Verfügung.

Für die Besucher im Ostseebad Zingst ist der Nationalpark der Boddenlandschaft mit sehr viel Erholung in der ruhigen Natur verbunden. Ob beispielsweise am Leuchtturm in Prerow, den Hohen Dünen oder Pramort, sofern man sich anstatt mit dem Auto, mit dem Rad oder zu Fuß bewegt, kann man die eindrucksvollen Orte der Ostseeküste erreichen.

Wer im Ostseebad Zingst einen Urlaub verbring, kann sich von der Natur und den darin lebenden Tieren faszinieren lassen.

Für Ihre Urlaubsplanung bietet Zingst viele Hotels, Pensionen sowie eine Vielzahl an Ferienwohnungen und Ferienhäusern. In Zingst bietet das Ostseeheilbad die größte Vielfalt an Wellness- und Gastronomieangeboten.

www.zingst.de

Fotos: Klaus Ottenberg

Schreibe einen Kommentar