Auf den Spuren der Fledermaus in der Mecklenburgischen Seenplatte
Fledermausnächte und -touren im „Land der 1000 Seen“
Die Mecklenburgische Seenplatte ist ein wahres Paradies für Fledermäuse. Hier finden sie Quartiere in Höhlen alter Bäume und strukturreiche Landschaften mit einem reichhaltigen Nahrungsangebot. Insgesamt 15 verschiedene Arten leben hier – in Deutschland gibt es 27. Erst kürzlich wurde ein großes Quartier der kleinsten europäischen Fledermausart, der Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) nachgewiesen. Mit maximal sieben Gramm Körpergewicht ist sie ein Fliegengewicht. Den Jägern der Nacht können Gäste auf verschiedenste Art nachstellen. Im Flatterhus, so der Name der Nationalpark-Informationsstelle am Eingang des Müritz-Nationalparks, gibt es eine kindgerechte Fledermausausstellung. Die Kleinen erfahren, wo sich die Tiere tagsüber und nachts aufhalten, können mit Hilfe eines Detektors deren Rufe hören oder die Welt aus der Perspektive der schlafenden Fledermaus wahrnehmen. Am 4. August wird in Kratzeburg, hier leben allein fünf Arten, darunter die Wasser-, Zwerg- und Breitflügelfledermaus, die Fledermausnacht veranstaltet. Dabei gibt es Führungen, und Besucher können Fledermauskästen aus Holz basteln. Darüber hinaus gibt es ein Quiz, und am Lagerfeuer können die Erlebnisse bei den Begegnungen mit den Säugern ausgetauscht werden.
„Geheimnisvolle Flieger der Nacht“ heißen die eineinhalbstündigen Touren, die Ingo Hecht im Müritz-Nationalpark anbietet. Die Führungen zum Preis von sechs Euro pro Person beginnen im Flatterhus. Anschließend begeben sich die Teilnehmer auf die Suche nach den Tieren.
Weitere Informationen: www.kanu-hecht.de
Am 25. August wird im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide, im Agroneum in Alt Schwerin, von 20.00 Uhr bis 22.00 Uhr die „Internationale Fledermausnacht“ veranstaltet.
Weitere Informationen: www.naturpark-nossentiner-schwinzer-heide.de
Im Rahmen der Reihe „Nachts im Museum“ steht am 19. August eine Führung zur Fledermaus im Müritzem in Waren (Müritz) auf dem Programm. Das Müritzeum trägt die Auszeichnung „Fledermausfreundliches Haus“, die durch den Naturschutzbund (NABU) Mittleres Mecklenburg und den NABU-Landesfachausschuss „Fledermausschutz Mecklenburg-Vorpommern“ verliehen wurde.
In der Pension „Zur Fledermaus“ gibt es seit 2016 eine Ausstellung über Biologie und Schutz von Fledermäusen und Flughunden. Auf mehr als 30 Schautafeln werden Besucher über einheimische und exotische Fledertiere umfassend informiert. Das Besondere: Hier können die Tiere in einem so genannten Flugraum auch gleich beobachtet werden. Es handelt sich dabei um Nil-Flughunde (Rousettus aegyptiacus). Auf Anfrage bietet der Inhaber der Pension am Rande des Müritz-Nationalparks, Werner Oldenburg, auch Führungen an.
Weitere Informationen: www.pension-fledermaus.de
Weitere Informationen zu Fledermausführungen, unter anderem im Naturpark Feldberger Seenlandschaft sowie im Naturpark Mecklenburger Schweiz und Kummerower See, bietet die Broschüre „Unterwegs“, die beim Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte unter www.mecklenburgische-seenplatte.de heruntergeladen werden kann.
Fledermaus, Foto: Reinhard Sobiech